Lucian Freud. The Copper Paintings

Wir freuen uns, das erste Buch-Projekt von Less vorzustellen. Lucian Freud (1922–2011) ist einer der bedeutendsten Porträtisten des 20. Jahrhunderts. Er war besessen von Haut, Oberflächentextur und der Schaffenskraft eines einzigen, präzise ausgeführten Pinselstrichs. Seine kompromisslose Konzentration und seine Überzeugung, dass wahre Schönheit nicht im Aufgehübschten, sondern im Ursprünglichen liegt, verbindet ihn mit Less.

Der Abschluss von 10 Jahren Forschung.

In den frühen 1950er Jahren malte Freud mehrere Bilder in Ölfarbe auf Kupfer – eine Technik, die bei Künstlern des 17. Jahrhunderts wie Rembrandt und Frans Hals beliebt, aber für einen Maler des 20. Jahrhunderts höchst ungewöhnlich war. Ursprünglich wurde angenommen, dass Freud nur eine Handvoll Kupferbilder gemalt hatte – tatsächlich waren es aber mehr als ein Dutzend. Nach zehn Jahren Forschung konnten insgesamt vierzehn Gemälde identifiziert werden. In diesem Buch werden sie zum ersten Mal zusammengeführt.

Extrem nah und unglaublich intensiv.

Lucian Freud wurde 1922 als Enkel von Sigmund Freud in Berlin geboren und emigrierte 1933 mit seiner Familie nach England. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte er sich ganz der Malerei zu und legte schon früh einen lebenslangen Schwerpunkt auf Porträts und Akte, die er oft in packenden Nahaufnahmen darstellte. Im Mai 2008 wurde Freuds Aktporträt "Benefits Supervisor Sleeping" bei Christie's für 33,6 Millionen Dollar verkauft und stellte damit einen Weltrekord für einen lebenden Künstler auf. Freud starb 2011 mit 88 Jahren in seinem Haus in London.

Lucian Freud mit Martin Gayford im Studio. Foto: David Dawson

Der Diebstahl eines Meisterwerkes.

Unter Freuds Kupferbildern befindet sich auch sein berühmtes Porträt seines Freundes und Malerkollegen Francis Bacon. Das Bild wurde 1988 am helllichten Tag aus Freuds Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie Berlin gestohlen und ist seitdem verschollen. Obwohl es sich vorher 36 Jahre lang in der Sammlung der Tate befand und weltweit in Museen ausgestellt wurde, gibt es kaum Fotos von dem Bild. Bei seinen Recherchen zu diesem Buch entdeckte David Scherf im Archiv der Neuen Nationalgalerie ein Foto, das das Bild nur wenige Minuten vor dem Diebstahl zeigt. In diesem Buch wird das Foto erstmals veröffentlicht.

Die Schönheit im Wahren.

Freud war ein privater und zurückgezogener Mensch, und seine Bilder, die er im Laufe seiner 60-jährigen Karriere schuf, zeigen hauptsächlich Freunde und Familie. Ihm ging es nicht darum, Bilder zu schaffen, die dem Betrachter gefallen und dem Portraitierten schmeicheln, sondern darum ein möglichst wahrhaftiges Portrait zu malen.